
Ambra Durante und die Traurigkeit der schwarzen Kiste
„Wenn die Leute ‚Ooh‘ sagen beim Anblick des bunten Abendhimmels,“ antwortet Ambra Durante auf die Frage, was sie so richtig glücklich macht. Jetzt ist aber erst 10 Uhr morgens und gerade freut sie sich besonders darüber, heute Zeit mit uns zu verbringen. Ambra ist 23 Jahre alt und malt, schreibt und zeichnet Bilder und Bücher. Dabei versucht sie, alles was sie fühlt und denkt in winzig kleine Figuren zu packen. Künstlerin wollte sie schon als Kind werden – oder zur NASA, aber Physik lag ihr nicht so gut. Außerdem hat ihr das Malen und Zeichnen als Kind geholfen, mit der Welt zurecht zu kommen.

Giang Quang Vinhs Wirrwarrwesen
Klatschend empfangen wir Giang Quang Vinh, als er eilig und voll bepackt in der Ephra Etage ankommt. Wir sollen in Vinh nennen, sagt er, und fügt noch schnell hinzu, dass das „Ving“ ausgesprochen wird, wie in dem englischen Wort „moving“, was „in Bewegung“ heißt. Das scheint uns nicht nur gut zu seinem Namen, sondern auch zu seinem Wesen zu passen.

Irene Fernández Arcas’ Kunst der Vielfalt
Um die Lieblingsfarbe der Künstlerin Irene Fernández Arcas herauszufinden, müssen wir noch nicht mal ihr Atelier betreten: Als sie uns im Gang eines riesigen ehemaligen Fabrikgebäudes in Tempelhof begrüßt, strahlt sie fast genauso wie das Azurblau, in das sie von Kopf bis Fuß gekleidet ist.
Dafna Maimons Körper-Gefühls-Welten
Als wir in Dafna Maimons geräumigen Atelier ankommen, macht sie uns mit einem großen Lächeln und flinken Bewegungen Platz zwischen den eigenartigen Wesen, die den Raum bevölkern.

Silvia Noronhas Steine der Zukunft
Silvias Atelier-Zimmer sieht aus wie eine Mischung aus Schatzkammer und Labor: Überall funkeln Steine in unterschiedlichen Farben und Formen. Scheinbar flüssig- und dann wieder festgewordenes Glas zieht sich über den Tisch vorbei an gläsernen Fläschchen, die mit geheimnisvollem Sand gefüllt sind.
Ana Prvački, die Bienenkönigin
Ana Prvački empfängt uns strahlend in ihrem kleinen (aber feinen) Atelier. Sie spricht nur Englisch, aber das können manche von uns auch schon sehr gut und es macht Spaß, die Sprache außerhalb des Klassenzimmers, in der richtigen Welt auszuprobieren.

Ahu Dural und die Kunst der Erinnerung
Am Kreuzberger Engelbecken empfängt uns Ahu Dural herzlich in ihrem Atelier – oder eher gesagt: in ihrer Wohnung, wo sie mit ihrem Mann und ihrem fünfjährigen Sohn wohnt. Ihr Arbeitszimmer liegt zwischen Flur und Küche und die längste Wand des schmalen Raums besteht aus einem riesigen „Wirrwar-Regal“ mit tausenden Büchern.

In nicht-menschliche Welten abtauchen mit Anne Duk Hee Jordan
Duk Hee empfängt uns in der imposanten Eingangshalle des Gropius Bau und führt uns an dicken Marmorsäulen und eisernen Geländern vorbei durch einen Teil der Gruppenausstellung YOYI! Endstation ist ein abgedunkelter Raum, in den eine höhlenartige Struktur aus Stoff gebaut ist. Sie hüllt uns direkt ein und lässt uns staunen.

Auf den Künstlerpfaden von Christian Jankowski
Das Atelier von Christian Jankowski liegt im Osten Berlins an der Spree, zwischen vielen anderen Studios. Es ist von innen ganz weiß, eher schmal, aber dafür sehr hoch. Es gibt drei Stockwerke und echt viele Fenster – nicht nur an der Wand (zur Spree), sondern auch an der Decke (zum Himmel). Im ersten Stock ist sogar ein Fenster in den Boden eingelassen, durch das wir auf die Schreibtische von Christians Assistent*innen im Erdgeschoss schauen können.

Mit Quadrature ins Universum und zurück
Das Atelier des Künstler*innenduos Quadrature (das sind Sebastian Neitsch und Juliane Götz) liegt in Kreuzberg, ganz in der Nähe des Technikmuseums. Warum das so gut passt, finden wir im Gespräch schnell heraus. Aber erst mal zeigt uns Sebastian den Raum, in dem er mit Juliane (die heute leider krank ist) arbeitet. Die beiden haben ein Kind und machen schon sehr lange gemeinsam Kunst – auch weil sie sich so gut ergänzen.

Ethan Hayes-Chutes Träume aus Holz
Ethan Hayes-Chutes Atelier liegt in der Karl-Marx-Straße in Neukölln, zwischen einer Baustelle und einem Spielplatz – und auch von innen sieht es ein bisschen aus wie eine Mischung aus Baustelle und Spielplatz: An den Wänden reihen sich Regale, die vollgestopft sind mit unterschiedlichsten Materialien, Büchern, Maschinen und Werkzeugen.

Christina Krys Huber, die Formwandler*in
Christina Huber besuchen wir ausnahmsweise nicht in ihrem Atelier, sondern im Display – einem kleinen Ausstellungsraum in Schöneberg, wo sie ihre Arbeiten zurzeit zeigt. Einige der leuchtenden Bilder hängen an der Wand und andere mitten im Raum, an schweren Ketten. Sie sind groß (auf jeden Fall größer als wir) und sehen geheimnisvoll aus. Auf den ersten Blick fallen uns vor allem die leuchtenden Farben und fließenden Formen auf.

Michael Weselys Zeitbilder
Heute sind wir an einem ganz besonderen Ort mitten in Berlin – direkt neben dem Brandenburger Tor. Hier, im Max Liebermann Haus, hat Michael Wesely gerade eine große Ausstellung mit hunderten von Bildern und sogar einem eigenen Fotostudio!

Nadine Schemmanns Farbgefühle
Nadine Schemmanns Atelier ist auf eine ganz besondere Art leise. Das liegt sicher an ihrer sanften Stimme und dem wachen, nachdenklichen Blick, aber auch an dem Raum selbst. An der Wand hängen wenige Stoffe, auf denen fließende Farben und Formen zu sehen sind.

Ulrich Vogls „Erkenntnisgewinn-Katalysatoren“
Ulrich Vogls Atelier befindet sich in einem großen alten Gebäude, in dem ganz viele Künstler*innen arbeiten – das können wir an der großen Wand im Treppenhaus erkennen, die übersät ist mit unterschiedlichen Briefkästen. Ulrich empfängt uns mit einem sehr breiten und freundlichen Grinsen. Er bittet uns herein und gibt zu, dass er ein bisschen aufgeregt ist und extra vier Stunden lang aufgeräumt hat, bevor wir kamen.

In der Wirklichkeitswerkstatt von Lilla von Puttkamer
Das Atelier von Lilla von Puttkamer ist eine richtige Schatzkiste: Der Boden strahlt vor Farbklecksen; die Wände sind voller Bilder; es gibt selbstgebastelte Maschinen, die Töne machen; an der Decke hängt ein zweidimensionaler Kronleuchter aus Holz und wir entdecken allerlei Haushaltsobjekte, Farben, Pinsel sowie Telefone und andere Alltagsgegenstände aus Ton.

Lena von Goedekes verewigtes Eis
In Lena von Goedekes Atelier stellen wir erst beim zweiten Hinsehen fest: Hier ist nichts so, wie es scheint! Wir entdecken eine Rettungsweste aus Beton, Eisblöcke aus Glas und Füße aus Gips. Manchmal wird es noch verwirrender, zum Beispiel gibt es einen Arm aus Gips, den Lena mit Bleistift angemalt hat, sodass er aussieht wie Metall. Manche der Objekte sind lustig, andere auch ein bisschen unheimlich.

Wie-yi T. Lauw, Künstlerin des Versteckens
Wie-yi T. Lauws Atelier liegt im wuseligen Neukölln, zwischen Spielplätzen, Bars und Werkstätten – und irgendwie lebt die Stadt in ihrem Atelier weiter. Verschiedenste Masken und Statuen sind im Raum verteilt, zum Beispiel kleine Buddhas, die Wie-yi in einem vietnamesischen Supermarkt gekauft hat, und sogar ein echtes Motorrad steht in der Ecke!

Stella Geppert, die Zeichnerin des Schlafes und der Körperkommunikation
Stella Geppert empfängt uns auf dem sonnigen Hinterhof ihres Ateliers mit einem verschmitzten Lächeln, das wir heute noch öfter sehen werden. Zur Begrüßung gibt sie uns nacheinander die Hand. Das fühlt sich ganz normal und gleichzeitig etwas komisch an – schließlich haben sich die Menschen in den letzten Jahren die verrücktesten Dinge ausgedacht, um jegliche Berührung zu vermeiden.

In der Wunderkammer von kate-hers RHEE
Das Haus, in dem kate-hers RHEEs Atelier ist, liegt versteckt im Hinterhof eines sehr großen, neuen Gebäudes in Treptow. Als hier alles aufwändig renoviert wurde, haben kate-hers und die anderen Künstler*innen lange dafür gekämpft, dass die Ateliers bleiben können und nicht in teure Wohnungen umgewandelt werden. Zum Glück, denn hier gibt es einiges zu entdecken – kate-hers ist nämlich eine große Sammlerin!