Ephra unterwegs: Die Vielfalt der Berliner Kunstwelt

 „Bevor wir ins Museum gegangen sind, habe ich auch gedacht, Kunst ist scheiße. Aber mit Kunst kann man jemanden beeindrucken. Kunst kann einen kräftigen.“ — Schüler der Fritz-Karsen-Schule

Kinder der Ephra-unterwegs Gruppe spielen gemeinsam im Hof der Berlinischen Galerie.

Künstler*innen in Berlin arbeiten an ganz unterschiedlichen Orten: Mal ist es eine ganz normale Wohnung, mal eine kleine Garage, es kann aber auch eine riesige Fabrikhalle sein. Durch diese Vielfältigkeit lernt man Berlin aus einem ganz neuen Blickwinkel kennen.

Deshalb sind wir mit 15 Schüler*innen aus drei unterschiedlichen Klassen der Fritz-Karsen-Schule losgezogen, um während der schulweiten Projektwoche zum Thema Berlin in die Kunstwelt der Stadt einzutauchen. Dabei haben wir weite Strecken mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hinter uns gebracht und die Stadt erkundet.

Mit der Unterstützung der Bürgerstiftung Berlin und der Arne Friedrich Stiftung konnten nun die Schüler*innen der Fritz-Karsen-Schule eine ganze Woche künstlerisch arbeiten und neue Horizonte wahrnehmen. In dieser Woche trafen die Kinder drei Künstler*innen in ihren Ateliers. Hierbei lernten die Kinder die Orte kennen, an denen Kunst entsteht, durften ihre eigenen Fragen stellen und diese Orte selbst erfahren.

Die Kinder übernahmen wichtige Aufgaben selbst. Es wurden Navigator*innen ausgewählt, die der Gruppe die Wege zeigten und mit Tablets der Bürgerstiftung Berlin konnten die Kinder Fotos und Videos aufnehmen, um die einprägsamen Momente festzuhalten.

Kinder sitzen im Raum der Berlinischen Galerie.

In der Berlinischen Galerie

Zu Beginn besuchten wir gemeinsam die Berlinische Galerie. In der Ausstellung „Gezeichnete Stadt“ erkundeten die Schüler*innen selbstständig das Haus und wir besprachen gemeinsam die von ihnen ausgewählten Werke. Besonders viel Interesse erregte die Arbeit „Na, wer bist du denn?“ der Künstlerin Heike Kati Barath. Der Serie von 32 ganz individuellen Köpfen Berliner „Typen“ fügten die Kinder selbst eigene Porträtzeichnungen hinzu, was für viel Erheiterung sorgte.

Kinder der Ephra-unterwegs Gruppe besuchen Ateliers von den Künstler*innen Ali Kaaf und Sabine Beyerle und stehen vor einem Gemälde.

Im Atelier von Sabine Beyerle

In den nächsten Tagen besuchten wir Ali Kaaf und Sabine Beyerle in ihren Ateliers. Dort stellten die Kinder viele Fragen und die Künstler*innen nahmen sich eine Menge Zeit, diese zu beantworten: Welches Material benutzt du am liebsten? Welche Bilder wählst du für eine Ausstellung aus? Wie kommen diese dann in die Ausstellung? Was passiert danach mit den Kunstwerken? Was kostet ein Kunstwerk?

Danach gab es Zeit, um sich auszutoben und kreativ zu arbeiten. Es entstanden viele Zeichnungen, während der Bahnfahrten sowie beim kreativen Schaffen, inspiriert von den Arbeiten der besuchten Künstler*innen. Mehr zu dem Ausflug in Ali Kaafs Atelier gibt es im Beitrag von Minh An Szabó de Buc in unserem Blog.

In Rebecca Raues Atelier erarbeiteten wir zusammen Ideen für eine eigene Ausstellung der Kinder in der Schule. Als künstlerische Aufarbeitung der Projektwoche malte jedes Kind seinen/ihren „Berliner Typen“ auf eine Holztafel. In eine Sprechblase wurde ein Statement zur Kunst geschrieben. Dieses Statement entstand aus den Erkenntnissen, die sie im Laufe der Woche zusammengetragen haben.

Kinder der Ephra-unterwegs Gruppe schreiben in der U-Bahn was ihre „Berliner Typen“ sind.
Ein Kind schaut durch eine Papiermaske, die es ausgeschnitten hat.
Im Atelier von Rebecca Raue malt jedes Kind seinen „Berliner Typ“ auf eine Holztafel.

Statements der Schüler*innen:

Kunst kann sehr schön sein.

Kunst muss nicht etwas sein, was es wirklich gibt.

Kunst sollte man nicht unterschätzen.

Mit Kunst kann man jemanden beeindrucken.

Künstler sind sehr, sehr, sehr unterschiedlich.

Man braucht keine bunten Farben. Man kann auch schwarz-weiß malen.

Kunst hat mit Gefühlen zu tun.

Man kann mit Kunst denken.

Ephra_KinderZukunftKunst_EprhaUnterwegs_02_Nadja.jpeg
Ephra_KinderZukunftKunst_EprhaUnterwegs_04_Shirin.jpg
 

Zeitraum: Oktober 2020
Projektleitung: Michaela Englert
Durchführung: Michaela Englert, Nadja Israel, Shirin Fleur Krieg
Künstler*innen: Ali Kaaf, Sabine Beyerle, Rebecca Raue
Bildungseinrichtung: Fritz-Karsen-Schule
Partner: Bürgerstiftung Berlin, Arne Friedrich Stiftung

Weitere Projekte

Masculinities

Ephra unterwegs

Kids Tours at art berlin